Woher kommt Blei im Trinkwasser?
Das Blei im Trinkwasser kommt in der Regel durch Wasserleitungen aus Blei, wie sie in einigen Teilen Deutschlands vor 1973 noch verbaut wurden. Neuere Leitungen bestehen inzwischen nur noch aus Materialien wie Kupfer, Edelstahl oder Kunststoff und bergen keine Gefahren mehr durch Blei im Trinkwasser. Bleivergiftungen entstehen nicht nur durch Blei im Trinkwasser, auch andere Faktoren spielen bei der Entwicklung einer solchen Vergiftung eine Rolle. Bei kleinen Kindern kommt erschwerend hinzu, dass sie vieles in den Mund stecken, das Blei enthalten kann – Boden- und Staubpartikel, Fremdkörper wie Bleikügelchen oder Schmuck. Zeichen einer akuten Bleivergiftung durch Trinkwasser sind zum Beispiel Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Bauchkrämpfe (Koliken), Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen und psychische Störungen wie Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit oder Apathie. Bei solchen oder ähnlichen Anzeichen sollte das Kind sofort zum Arzt gebracht werden [1].
Was sind andere Symptome einer Bleivergiftung?
Wenn täglich Blei im Trinkwasser durch die Nahrung aufgenommen wird, erfolgt die Vergiftung in einem schleichenden Prozess. Bei Erwachsenen liegt die dafür nötige Bleimenge bei 1000 µg, bei Kindern im Wachstum bei 100 µg und niedriger. Langzeitsymptome von zu viel Blei im Trinkwasser sind zum Beispiel Schwäche, Müdigkeit, eine blau-schwarze Verfärbung des Zahnfleischs, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen und Gewichtsverlust. Zu den Symptomen einer akuten Bleivergiftung kann es kommen, wenn der Körper einem besonderen Stress ausgesetzt ist und dadurch ein erhöhter Stoffwechsel besteht, zum Beispiel bei Krankheiten oder bei größeren Veränderungen (Schwangerschaft, hormonelle Umstellungen). Hier wird das gespeicherte Blei in den Knochen und Muskeln dann schneller ins Blut abgegeben. Weitere Symptome einer dauerhaften chronischen Bleivergiftung können Potenzstörungen bei Männern, Fehlgeburten bei Frauen, Nierenprobleme und auch bösartige Tumore sein.
Auswirkungen Blei im Trinkwasser
Durch die negativen Eigenschaften von Blei auf die Gesundheit, wurde der Blei Grenzwert stufenweise herabgesenkt. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Blei liegt nun auf gleicher Höhe wie der Wert, der von der WHO (Weltgesundheits-Organisation) vorgegeben wird. Das Risiko einer Bleivergiftung durch Trinkwasser soll damit minimiert werden.
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Referenz:
[1] Uniklinikum Saarland: Bleivergiftung bei Kindern